In mehreren Bundesländern hat es heute Morgen (04.09.) eine Razzia gegen eine mutmaßliche Schleuserbande gegeben. Die Bundespolizei war mit über 300 Beamten im Einsatz, berichtete das ZDF. Die Staatsanwaltschaft Gera führt die Ermittlungen.

Die Behörden haben dabei fünf Haftbefehle gegen syrische und irakische Staatsangehörige vollstreckt. Insgesamt seien 19 Objekte durchsucht worden, hieß es. Die Bundespolizei hat Handys, Datenträger und Unterlagen beschlagnahmt. Insgesamt richteten sich die Ermittlungen gegen 18 Beschuldigte im Alter zwischen 23 und 57 Jahren. Vom Fahrer bis hin zur Organisationsebene der Schleuserbande. Sie sollen 2023 und 2024 mindestens 140 Menschen über die Westbalkanroute eingeschleust haben und dabei im Schnitt 700 Euro pro Transport von der Slowakei nach Deutschland kassiert.

Ein Großteil der polizeilichen Maßnahmen lief den Angaben zufolge in Thüringen; Schwerpunkt hier war die Stadt Jena. Auch in anderen Orten wie in Sondershausen, Nordhausen und Bad Sulza gab es einen Einsatz. Aber auch in Lübeck in Schleswig-Holstein, Vaihingen an der Enz in Baden-Württemberg, Krefeld in Nordrhein-Westfalen und Zeitz in Sachsen-Anhalt war die Bundespolizei im Einsatz.

Für die Schleusungen sollen Kleintransporter genutzt. Die Menschen wurden demnach erst in einer Wohnung in Jena untergebracht. Ein Sprecher sagte dem ZDF, dass zur Bezahlung das sogenannte „Hawala Baking“ genutzt wurde. Bei diesem informellen Zahlungssystem wird Bargeld über Mittelsmänner transferiert.

Die Ermittler sind der Bande auf die Spur gekommen, nachdem mehrmals Transporter an der Westbalkanroute aufgehalten wurden. Aus diesen Einzelfällen habe sich dann das große Ganze ergeben, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Quelle: ZDF