Eine der ältesten und noch existierenden Rundfunkanstalten feiert heute (18.10.) seinen 100. Geburtstag und für alle Medienmacher ist diese Anstalt ein Vorbild: Die BBC.
Heute vor 100 Jahren, am 18.10.1922 wurde die BBC als British Broadcasting Company Ltd. von britischen und amerikanischen Elektrogerätherstellern gegründet. Erster Direktor der BBC wurde John Rieth, dem die aktuelle Schriftart der Senderanstalt nachempfunden wurde. Ein Monat später startete die BBC mit ersten Radioprogrammen. Vier Jahre nach der Gründung wurde die British Broadcasting Company Ltd. zur British Broadcasting Corporation und damit zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Im Jahr 1936 startete die BBC sein erstes Fernsehprogramm und musste wegen des Zweiten Weltkriegs kurzzeitig eingestellt werden.
Nach dem Krieg ging es für die BBC wieder richtig los. 1946 ging der Regelbetrieb des ersten TV-Senders (heute als BBC One bekannt) los und es kam auch die Konkurrenz dazu. Im Jahr 1955 startete der Privatsender ITV sein Programm und die BBC reagierte ein paar Jahre später mit einem zweiten Programm. BBC 2 startete im Jahr 1964 als zweites Fernsehprogramm und war der erste TV-Sender in Europa der in Farbe sendete.
Aktuell sendet die BBC 14 Radio- und 14 Fernsehsender in Großbritannien aus. Viele Serien die, die BBC produziert hat oder noch produziert, kennen wir auch in Deutschland, wie zum Beispiel „Doctor Who“, oder „Top Gear“. Aber die BBC ist auch für seine Nachrichten bekannt. Mit BBC World News gab es den ersten europäischen Nachrichtensender, der aus London für die ganze Welt berichtet.
Doch auch im 100. Bestehungsjahr verändert sich die BBC. Einmal wegen der Digitalisierung der Sender, egal ob TV und Radio, aber auch wegen der Finanzierung. Die konservative Regierung hat den Rundfunkbeitrag, womit sich die BBC finanziert, für zwei Jahre eingefroren. Die Rundfunkgebühr in Großbritannien kostet umgerechnet über 180 Euro im Jahr. Doch bald soll über die Finanzierung der BBC neu diskutiert werden, was radikale Einschnitte für viele Angebote der BBC bedeuten würde. Doch auch die Berichterstattung der BBC sehen viele Politiker, vor allem konservative Politiker zu einseitig. Vor allem zum Brexit gab es keine unabhängige Berichterstattung.
Doch trotzdem nehmen sich Fernseh- und Radiomacher die BBC von ihren Ideen und Möglichkeiten als Vorbild, um gutes Programm für alle zu machen. Und das tun wirklich alle, auch wenn dies nicht alle zugeben wollen.
Deswegen, vom ganzen Herzen, an alle Mitarbeiter der BBC: Happy 100th Birthday … und auf die nächsten 100!