Reporter auf der ganzen Welt arbeiten gefährlich, vor allem, wenn sie im Kriegsgebiet sind. Und das auch in der Ukraine, seitdem dort der Krieg gegen Russland angefangen hat. Nun musste ein Team des britischen Nachrichtensender Sky News miterleben, wie sie in einen Hinterhalt gelockt wurden.

Das Team um den Chefkorrespondenten Stuart Ramsay waren rund 30 Kilometer vom Stadtkern der ukrainischen Hauptstadt Kiew entfernt, da geschah es. Ramsey wollte mit seinem Team dahin, weil sie zuvor einen russischen Konvoi der Armee gesehen haben, der von der Ukraine zerstört wurde. Direkt dorthin kamen sie nicht, weil Soldaten an einem ukrainischen Kontrollpunkt empfahlen umzukehren. „Also beschlossen wir, zum westlichen Teil der Stadt hinunterzufahren und aus einer anderen Richtung wieder hineinzukommen“, erinnert sich Ramsey.

Wir fuhren los, aber es war mucksmäuschenstill, und man kann sagen, dass wir uns Sorgen machten. Aber wir fuhren langsam vorwärts auf eine Kreuzung zu. Auf der Straße lagen Trümmer, aber das ist jetzt normal. Es waren keine Soldaten zu sehen, alles schien verlassen zu sein. Und dann, wie aus dem Nichts, eine kleine Explosion und ich sah, wie etwas das Auto traf und ein Reifen platzte„, sagte er. Die Welt habe sich auf den Kopf gestellt, berichtete Ramsey vom Angriff. „Voll unter Beschuss“ genommen wurde ihr Auto, Kameramann Richie Mockler kauerte zwischen im Fußraum des Wagens, die Windschutzscheibe ging kaputt. Im Auto waren neben Ramsay und sein Kameramann auch die beiden Produzenten Andrii Lytvynenko, Dominique Van Heerden und Martin Vowles. Alle hätten gewusst, dass sie aussteigen müssten, um zu überleben.

Verzweifelte Rufe sollten klarmachen, dass es sich dabei um Journalisten handele. Aber die Schüsse gingen weiter. Ramsay wurde dabei sogar getroffen. Sein Kameramann hatte Glück, weil seine Schutzweste zwei Kugeln ihn vor Verletzungen abhielten. In einer Fabrikhalle konnten die fünf sich in Sicherheit bringen. „Wir hatten also großes Glück. Aber Tausende von Ukrainern sterben – und Familien werden von russischen Killerkommandos ins Visier genommen, so wie wir, die wir in einer Familienlimousine unterwegs waren und überfallen wurden“, sagte Ramsey.

Der Angriff geschah schon am vergangenen Montag (28.02.), aber Sky News hatte diesen Vorfall erst heute öffentlich gemacht.

Quelle: DWDL.de