Der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen, Kurt Biedenkopf, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte die Staatskanzlei in Dresden am Freitag (13.08.) mit. Er starb schon am Donnerstag (12.08.). Biedenkopf starb, nach Angaben zufolge, im Kreis seiner Familie.

Biedenkopf war der erste Ministerpräsident von Sachsen nach der Wiedervereinigung. Er regierte das Land von 1990 bis 2002. Der gebürtige Ludwigshanfener galt auch als einer der engsten Vertrauten von Alt-Kanzler Helmut Kohl (CDU). Von 1973 an war er Generalsekretär der Partei, danach auch Chef der CDU in Nordrhein-Westfalen und Mitglied des Landtags in Düsseldorf (1980-1988) und des Bundestags (1976-1980). Danach kandidierte er als Spitzenkandidat für die erste Landtagswahl in Sachsen im Jahr 1990, wo die CDU die Absolute Mehrheit holte. Er regierte das Land bis 2002.

Der amtierende Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer (CDU), würdigte Biedenkopf in einer Mitteilung. „Ein großer Sachse ist von uns gegangen. Als Ministerpräsident hat er von 1990 bis 2002 das Fundament für eine erfolgreiche Entwicklung unserer Heimat gelegt“, schrieb Kretschmer. „Sachsen war Kurt Biedenkopfs Heimat, zugleich war er in der Welt zu Hause. Er war international vernetzt, ein begnadeter Redner und Erklärer der Weltlage und dachte stets weit über den Tag hinaus.“ Biedenkopf werde „auf Dauer einen Platz in der sächsischen Geschichte haben“, schrieb der Regierungschef weiter.

Quelle: SPIEGEL.de