Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat „Sexsucht“ als Krankheit anerkannt. Man hat das „Zwanghafte Sexverhalten“ als psychische Störung anerkannt und ihren Katalog für Krankheiten aufgenommen. Als Sucht auf einer Stufe mit Glückspiel oder Drogenmissbrauch klassifizierte die Organisation Sexsucht jedoch nicht. Er WHO-Experte Goffery Reed sagte: „Wir haben das Gefühl, dass die Beweise noch nicht vorliegen, dass der Verlauf bei dem Alkohol oder Heroin entspricht,“
In der letzten Aktualisierung ihrer Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) bewegte sich die WHO in die Richtung einer Legitimierung des häufig als Sexsucht bezeichneten Konzepts der Hypersexualität als psychische Krankheit. Es gebe Menschen, die das Gefühl hätten, ihr sexuelles Verhalten nicht kontrollieren zu können, und darunter leiden, sagte Reed. Die ICD dient weiterhin als Bezugsnorm für Diagnosen und Krankenversicherungen. Aber Reed glaub nicht, dass die Aufnahme sexuellen Zwangsverhaltens in das Klassifikationssystem als Entschuldigung für kriminelles Verhalten benutzt werden könne. „Es entschuldigt keinen sexuellen Missbrauch oder Vergewaltigung.“
Der Begriff der Sexsucht ist parallel zur #MeeToo-Bewegung, im Zuge derer weltweit Menschen ihre Erfahrung mit sexueller Misshandlung berichtet haben, vermehrt in der Öffentlichkeit aufgetreten. Die Bewegung hat viele Männer zu Fall gebracht, unter anderen den Hollywoodmogul Harvey Weinstein, der Berichten zufolge monatelang wegen angeblicher Sexsucht in Behandlung war.
Quelle: n-tv.de