Der Bürgermeister der türkischen Metropole Istanbul, Ekrem Imamoğlu, muss in U-Haft. Das hat ein türkisches Gericht angeordnet, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet. Ein Anwalt des CHP-Politikers bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass ein Richter die Inhaftierung wegen „Korruption“ angeordnet hat.
Dem Politiker und Kontrahenten von Staatschef Recep Tayyip Erdogan werden in zwei getrennte Verfahren Vorwürfe im Zusammenhang mit Terrorismus und Korruption gemacht. Am vergangenen Mittwoch (19.03.) wurde İmamoğlu gemeinsam mit Dutzenden weiteren Menschen festgenommen. Wenige Tage später sollte er zum Präsidentschaftskandidaten der oppositionellen CHP gewählt werden.
In diesen beiden Verfahren wird gegen 106 Personen ermittelt. Auch gegen den Berater von İmamoğlu und viele andere wurde U-Haft angeordnet. Vor der Anordnung der U-Haft wurde er wieder verhört. Rund fünf Stunden lange habe er der Polizei und der Staatsanwaltschaft gestern (22.03.) Rede und Antwort gestanden und dabei mehrmals alle Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen, berichtete die türkische Zeitung „Cumhuriyet“. Aus einem Gerichtsdokument, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, sagte İmamoğlu: „Ich habe heute während meines Verhörs gesehen, dass ich und meine Kollegen mit unvorstellbaren Anschuldigungen und Verleumdungen konfrontiert sind.“
Hintergrund sind Terrorermittlungen gegen den bekannten Politiker, laut staatlicher Nachrichtenagentur Anadolu ist laut staatlicher Nachrichtenagentur eine Kooperation zwischen der CHP und der prokurdischen Dem-Partei bei den Kommunalwahlen. Darüber habe die verbotene Partei PKK versucht, ihren Einfluss auszuweiten, zitierte Anadolu am vergangenen Mittwoch die Generalstaatsanwaltschaft.
Quelle: ZDF