In Südafrika haben am Mittwoch (29.05.) Parlamentswahlen stattgefunden. Ersten Ergebnissen zufolge droht dem Afrikanischen Nationalkongress (ANC) der Verlust der absoluten Mehrheit, die man seit 30 Jahren hat. Nach Auszählung von zehn Prozent der Wahllokale liege die ANC von Präsident Cyril Ramaphosa bei rund 42 Prozent der Stimmen, teilte die Wahlkommission mit. Die wirtschaftsfreundliche Demokratische Allianz kam auf 26 Prozent der Stimmen und die marxistisch ausgerichteten Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit kamen auf acht 8 Prozent.

Gestern Abend waren noch die Wahllokale noch mehrere Stunden nach dem offiziellen Ende der Stimmabgabe offen geblieben. Die Wahlkommission entschied, dass jeder, der darauf wartete, seine Stimme abzugeben, dies auch machen solle. In den Wahllokalen gab es noch nach Einbruch der Dunkelheit kilometerlange Schlangen. Der Leiter der Wahlbehörde geht davon aus, dass die Wahlbeteiligung höher sein wird als bei der letzten Parlamentswahl 2019. Dort lag sie bei 66 Prozent.

In Südafrika sind rund 27,6 Millionen Bürgerinnen und Bürger wahlberechtigt. Sie entscheiden über das Parlament, wo rund 400 Sitze neu besetzt werden müssen. Das Parlament wird dann auch im Juni über den neuen Präsidenten entscheiden.

Die ANC regiert in Südafrika seit dem Ende der Apartheid vor 30 Jahren. Doch durch Korruption, die verbreitete Kriminalität im Land und die hohe Arbeitslosigkeit, vor allem bei den Jugendlichen, litt die Popularität der ANC. Sollte sich der Trend der ersten Ergebnisse bestätigen, muss die ANC sich einen Koalitionspartner suchen.

Quelle: SPIEGEL