Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Karl-Heinz Schnellinger ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Er starb gestern Abend (20.05) in Mailand, wie seine Familie der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Vorher hatten italienische Medien über seinen Tod berichtet.

Beim WM-Halbfinale im Jahr 1970 sorgte er für die Verlängerung im Spiel zwischen Deutschland und Italien, was bis heute als eins der besten Fußballspiele der Geschichte gilt. Am Ende gewann Italien das Spiel in Mexiko-Stadt damals mit 4:3 nach Verlängerung. Italien unterlag dann im Finale gegen Brasilien, Deutschland wurde bei dieser WM dritter. Den 1:1-Ausgleich bei dieser WM machte Schnellinger zu einer Legende des deutschen Fußballs.

Schnellinger gewann vor allem mit Vereinsmannschaften Titel. Im letzten Jahr vor der Einführung der Bundesliga wurde er im Jahr 1962 Meister mit dem 1. FC Köln. Danach wechselte er nach Italien und spielte für den AC Mantua, der AS Rom und dann bei AC Mailand. Mit den Rot-Schwarzen wurde er dreimal italienischer Pokalsieger, einmal Meister, zweimal Europapokal der Pokalsieger und einmal wurde er Sieger des Europapokals der Landesmeister. Bis heute ist „Carlo il Biondo“ (deutsch: „Der blonde Karl“), wie er in Italien genannt wurde, einer der erfolgreichsten Auslandsprofis.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat den verstorbenen Schnellinger gewürdigt. Er sagte: „Der Name Karl-Heinz Schnellinger wird für immer mit dem Jahrhundertspiel bei der WM 1970 verbunden sein. Durch sein Tor kurz vor Ende der regulären Spielzeit ermöglichte er erst die an Dramatik kaum zu überbietende Verlängerung.“ Weiter sagte Neuendorf: „Seine Leistungen und Verdienste gehen jedoch weit über dieses Spiel hinaus. Nur Lothar Matthäus hat unter den deutschen Nationalspielern an mehr WM-Endrunden teilgenommen als er. Karl-Heinz Schnellinger war ein Weltklassefußballer und einer der Ersten, die als Profi den Schritt ins Ausland wagten.

Quelle: ZDF