Die Plattform X, die vorher mal Twitter heiß, wird eine Gebühr für neue Nutzer einführen, die sich auf der Plattform des Milliardärs Elon Musk anmelden und was posten wollen. Bedeutet, wer sich neu anmeldet, ein neues Konto erstellt und dann seine Sachen posten will, muss entsprechend eine Gebühr entrichten. Musk begründet dies, dass man so damit die Bot-Accounts entsprechend eindämmen wolle. Es handele sich um einen „winzigen Betrag“, so Musk in einer Ankündigung auf X. Nach drei Monaten sollen dann die neuen Nutzer dann wieder kostenlos posten dürfen, fügte Musk hinzu.
Musk prangerte seit seiner Übernahme im Oktober 2022 immer wieder über die automatisierten Bot-Accounts, die es auf der Plattform gebe. Zwischenzeitlich wollte er mit dieser Begründung, dass es zu viele Bot-Accounts auf Twitter gab, das Unternehmen für rund 44 Milliarden Dollar nicht kaufen. Nach der Übernahme versprach er immer wieder, das Problem mit den Bots- und Spam-Accounts in den Griff bekommen zu wollen.
Diese Gegenmaßnahme, dass man auf X nur mit einer Gebühr posten kann, testet die Plattform schon seit Herbst 2023. Erst auf den Philippinen und in Neuseeland wurde das dort getestet. Man musste einen Dollar pro Jahr bezahlen, damit man posten kann. Kostenlos konnten sie X dann nur passiv benutzen, also nur lesen, Videos ansehen oder anderen Nutzern folgen.
Bei den Tests gab es aber schon Skepsis. Der IT-Sicherheitsexperte Marcus Hutchins merkte auf der X-Konkurrenzplattform Threads an, dass ihm keine Bot-Aktivität einfalle, die sich mit der Gebühr von einem Dollar pro Jahr stoppen ließe. Eher wird dieser Schritt, so der Experte, die Plattform weiter Geld kosten. „Spammer werden gestohlene Kreditkarten verwenden – und die Kosten für Rückbuchungen werden höher sein als die Abo-Einnahmen“ schrieb er.
X hat seit der Übernahme von Musk mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Er sagte mehrmals, dass sich die Werbeerlöse, mit denen Twitter damals sich ausschließlich Geld verdiente, etwa halbiert haben. Doch viele Unternehmen befürchten auf der Plattform ein negatives Umfeld für ihre Marken und schränken Anzeigen auf X ein oder stellen sie ganz ein. Im Gegenzug versuchte Musk jetzt auf Gebühren zu setzen. So können nicht zahlende User eine entsprechende Anzahl an Beiträgen auf der Plattform sehen. Wer aber bezahlt, sieht mehr Beiträge pro Tag.
Quelle: ZDF