Die Wirtschaftsweise Monika Grimm hat vorgeschlagen, dass die „Rente mit 63“ nur noch für Menschen mit gesundheitlichen Problemen möglich sein sollte. Sie erklärt, dass ein vorzeitiger Ruhestand ohne Kürzungen gerechtfertigt sein sollte, wenn es gesundheitliche Gründe gibt.

Momentan ermutigt die aktuelle Regelung zur „Rente mit 63“ viele Menschen dazu, früher in den Ruhestand zu gehen, unabhängig davon, ob sie Abschläge akzeptieren müssen oder nicht. Grimm macht sich Sorgen darüber, dass vor allem Besserverdiener diese Möglichkeit nutzen, was den Mangel an Fachkräften verschärft.

Die damalige Bundesregierung von CDU/CSU und SPD führte 2014 die Option ein, vorzeitig in Rente zu gehen, ohne dabei Abzüge hinnehmen zu müssen, wenn man 45 Jahre lang versichert war. Ursprünglich wurde erwartet, dass etwa 200.000 Menschen pro Jahr diese Rente beantragen würden. Die tatsächlichen Zahlen übertrafen jedoch diese Prognosen deutlich. Einige Arbeitgeber sowie Politiker von CDU/CSU, Grünen und FDP haben sich für eine Abschaffung der „Rente mit 63“ ausgesprochen, aber Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat solche Vorschläge abgelehnt.

Grimm bemängelt, dass in den letzten Jahren viele Rentenvorteile gewährt wurden, was dazu geführt hat, dass der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung von 77 Milliarden Euro im Jahr 2003 auf 112 Milliarden Euro im Jahr 2021 gestiegen ist. Angesichts des bevorstehenden Renteneintritts der Babyboomer-Generation fordert Grimm, dass das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung angepasst werden sollte.

Quelle: n-tv