Tausende Menschen haben heute (11.02.) in Dresden gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen im Vorfeld des 79. Jahrestags der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg protestiert. Nach Polizeiangaben haben sich bei der Demo knapp 5.000 Menschen daran beteiligt. Bei der rechtsextremen Demo, die ein sogenannter „Trauermarsch“ war, haben etwa 1.000 Menschen teilgenommen, heiß es von der Polizei. Mit einem Großaufgebot waren die Beamten im Einsatz.

Die Strecke der Rechtsextremen am Rande der Innenstadt von Dresden war nahezu hermetisch abgeregelt. Nach Informationen des MDR haben Gegendemonstranten versucht, auf die Strecke zu gelangen. Es wurden 150 Menschen festgenommen, heiß es auf der Plattform X. Reporter berichteten, dass die Gegendemonstranten aus dem linken Lager eingekesselt waren. Es wurden Identitäten festgestellt. Die Polizei hatte vorab das Ziel ausgegeben, die Lager zu trennen und bei möglichen Blockaden einzuschreiten.

Die sächsische Polizei wurde nach eigenen Angaben aus Thüringen, Brandenburg, Hamburg, Bayern, Hessen und auch von der Bundespolizei unterstützt. Über Dresden sind Hubschrauber gekreist. Bis zum Nachmittag hatte die Polizei 14 Strafverfahren einleiten müssen. Nach Angaben des Sprechers der Polizei, Thomas Geithner, richtete sich gegen das rechte Lager, der Rest der Gegendemonstranten. Er sprach von einem friedlichen Tag.

Der Gegenprotest wandte sich in lauten Sprechchören gegen den rechtsextremen Aufmarsch. Drei Demonstrationen haben sich zu einem Gegenprotest vereint. Auch der Oberbürgermeister der sächsischen Landeshauptstadt, Dirk Hilbert (FDP), hatte sich dem angeschlossen, berichtete die „Sächsische Zeitung“.

Dresden wurde am 13. Februar 1945 von alliierten Luftangriffen stark zerstört. Nach Recherchen von Historikern haben bis zu 25.000 Menschen damals ihr Leben verloren. Rechtsextremisten nutzen diesen Jahrestag dafür, um sogenannte „Trauermärsche“ zu veranstalten. Die Rechtsextremen bezweifeln die wissenschaftlich belegte Zahl der Opfer und glauben, es gab deutlich mehr Tote.

Quelle: MDR