Die Fußballwelt trauert um Franz Beckenbauer. Der ehemalige Fußballspieler, Trainer und Funktionär ist nach Angaben seiner Familie gestern (07.01) im Alter von 78 Jahren gestorben. Das vermeldete die dpa als Erstes. „In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist“, heißt es in einer Stellungnahme der Familie. Sie bittet, „in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen“.

Franz Beckenbauer kam als Junioren-Spieler zum FC Bayern München und stieg schnell zu einem Leistungsträger des Vereins auf. Er holte viermal die deutsche Meisterschaft, wurde dreimal Sieger im Europapokal der Landesmeister und einmal Weltpokalsieger.

Er hat mit seiner Eleganz und Leichtigkeit auf dem Spielfeld die Rolle des Liberos neu definiert. Dies krönte er mit dem Sieg der Heim-Weltmeisterschaft 1974. Zwei Jahre zuvor wurde er mit Deutschland Europameister.

Nach seinen Jahren beim FC Bayern ging er dann in die USA zu Cosmos New York, wo er mit dem brasilianischen Fußballstar Pelé in einem Team spielte. Im Jahr 1982 kam er in die Bundesliga zurück und spielte dann für den Hamburger SV und holte dann noch einen Bundesliga-Titel. Mitte der 1980er Jahre wurde er, ohne Trainerschein, Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Er schaffte den Finaleinzug 1986, was man gegen Argentinien verlor, aber vier Jahre später holte man gegen Argentinien dann den WM-Titel. Mitte der 1990er-Jahre musste Beckenbauer nochmal als Trainer ran, als es beim FC Bayern nicht alles so lief wie geplant.

Die Fußball-WM 2006 in Deutschland wurde zu seinem Glanzstück in seinem Leben. Er war der Funktionär, der die WM nach 1974 wieder nach Deutschland holte. Nachdem es Vorwürfe wegen der Vergabe gegeben hatte, gab es auch Vorwürfe gegen ihn wegen dubioser Zahlungen. Ehemalige deutsche Spitzenpolitiker nahmen ihn damals in Schutz.

Quelle: SPIEGEL