Gestern (31.10.) endete die Bewerbungsfrist für mögliche Ausrichter der Fußball-WM 2034. Wegen der Vergabe-Modalitäten des Weltverbands FIFA konnten sich für das Turnier nur die Länder aus Asien und Ozeanien bewerben. Es gab noch zwei Länder, die im Rennen waren, bis ein Land dann seine Bewerbung zurückzog. Dann verkündete FIFA-Präsident Gianni Infantino einfach das Land, wo die WM stattfinden wird.

Denn das Land, das seine Bewerbung zurückgezogen hatte, war Australien. Das andere Land war Saudi-Arabien. Das Land wird wegen seiner Menschenrechtsverletzung massiv kritisiert und es ist das einzige Land, das sich noch beworben hat. Auf Instagram schrieb dann Infantino nach dem Rückzug Australiens, dass die WM 2034 in Saudi-Arabien stattfinden wird. Der 53-Jährige schrieb: „Die größte Show der Welt wird 2026 von Kanada, Mexiko und den USA organisiert. Die nächsten zwei Ausgaben werden 2030 in Afrika (Marokko) und Europa (Portugal, Spanien) inklusive der drei Jubiläumsspiele in Südamerika (Argentinien, Uruguay, Paraguay) stattfinden – und 2034 in Asien (Saudi-Arabien)“. Eigentlich muss noch der FIFA-Kongress dafür stimmen. Das wird wohl im vierten Quartal 2024 passieren. Doch das hat Infantino quasi mit seinem Instagram-Post ausgehebelt.

Die Reaktion auf die De-facto-Vergabe durch Infantino kam schnell. „Die Möglichkeit, dass die FIFA Saudi-Arabien den Zuschlag für die WM 2034 erteilt, obwohl das Land eine erschreckende Menschenrechtsbilanz aufweist und sich jeglicher Kontrolle verschließt, entlarvt die Menschenrechtsverpflichtungen der FIFA als Augenwischerei“, wetterte Direktorin Minky Worden von Human Rights Watch (HRW) am Tag, als der Post veröffentlicht wurde.

Quelle: Kicker