Nach einer heftigen Kritik an der Einladung des russischen Botschafters in Schweden zur Verleihung der Nobelpreise hat die Nobelstiftung ihre Entscheidung widerrufen. Wie im letzten Jahr werden die Vertreter von Russland und ihren Verbündeten, wie Belarus und der Iran, nicht zur Preisverleihung nach Stockholm eingeladen. Das hat die schwedische Nobelstiftung mitgeteilt.

Gleichzeitig verteidigte die Organisation ihre frühere Entscheidung. Man halte es für wichtig und richtig, die Werte und Botschaften, für die der Nobelpreis stehe, möglichst weit zu verbreiten, heißt es in der Mitteilung. Mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an Vorkämpfer für Menschenrechte aus Russland und Belarus sowie Ukraine, die sich mit der Dokumentation russischer Kriegsverbrechen befassen, sei im letzten Jahr eine klare politische Botschaft gesetzt worden.

Die „starke Reaktion“ in Schweden habe aber gedroht, diese Botschaft zu überschatten, heiß es weiter. „Wir haben uns daher entschieden, die Ausnahme von der regulären Praxis des letzten Jahres zu wiederholen – das heißt, die Botschafter von Russland, Belarus und dem Iran nicht zur Nobelpreisverleihung in Stockholm einzuladen“, heiß es dann von der Stiftung.

Der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson hatte die Einladung vergangenen Freitag (01.09.) kritisiert. Mehrere ranghohe schwedische Politiker kündigten an, von den Feierlichkeiten im Dezember fernzubleiben, sollte der russische Botschafter teilnehmen.

Die Übergabe der Nobelpreise für Literatur, Medizin, Chemie und Wirtschaftswissenschaften finden am 10. Dezember in Stockholm statt. Die Verleihung des Friedensnobelpreises findet in der norwegischen Hauptstadt Oslo statt. Sie wird vom norwegischen Nobelkomitee vergeben. Dort heiß es, dass „wie bisher“ alle Botschafter eingeladen werden.

Quelle: ZDFheute