Frankreich will Musliminnen das Tragen von Abayas, also langen Gewänden, an den Schulen verbieten. Der Bildungsminister des Landes, Gabriel Attal, sagte gestern Abend (27.08.) beim Fernsehsender TF1: „Man wird keine Abaya mehr tragen können“. Dies erscheine dem Politiker notwendig und gerecht.
Nach seinem Amtsantritt Ende Juli erklärte er, dass der Schulbesuch in einer Abaya „eine religiöse Geste“ sei und er dagegen vorgehen wolle. Gestern betonte er im Interview, beim Betreten des Klassenraums dürfe nicht zu erkennen sein, welcher Religion die Schülerinnen und Schüler angehören.
Abayas sind lange und luftige Übergewänder und gelten als traditionelles islamisches Kleidungsstück. In Frankreich entbrannte zuletzt eine Debatte darüber, ob die Gewänder eindeutig religiös sind und deswegen in der Schule verboten werden sollen. Seit 2004 ist das Tragen eines Kopftuchs an französischen Schulen verboten.
Frankreich versteht sich als laizistisches Land, in dem die Trennung von Staat und Religion herrscht. In dem Land mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern leben Schätzungen zufolge zwischen 3,5 und sechs Millionen Muslime und Musliminnen.
Quelle: ZDFheute