Von heute (27.04.) an können etwa 1,5 Millionen türkische Staatsbürger in Deutschland für die Parlaments- und Präsidentenwahl in der Türkei abstimmen. Bis zum 9. Mai können sie ihre Stimme in einem der 16 Wahllokale in Deutschland abgeben. In der Türkei selbst findet die Wahl erst am 14. Mai statt.

Sollte bei der Präsidentenwahl Mitte Mai keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent erreichen, geht es am 28. Mai in eine Stichwahl. Bei der letzten Wahl vor fünf Jahren hatte es einen Streit über Wahlkampfauftritte von türkischen Politikern in Deutschland gegeben. Einen ähnlichen Konflikt wird es diesmal nicht geben. Mittlerweile sind solche Auftritte von ausländischen Politiker in Deutschland drei Monate vor der Wahl nicht mehr erlaubt.

Der türkische Präsident Reccep Tayyip Erdogan muss nach 20 Jahren an der Macht um seine Wiederwahl fürchten. Umfragen sehen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm, und seinem Herausforderer, dem Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu, voraus. Er tritt als gemeinsamer Kandidat von sechs Oppositionsparteien aus unterschiedlichen Lagern an. Wer im Parlament die Mehrheit bei der Wahl der 600 Mandate haben wird, ist noch nicht absehbar.

Erdogan musste wegen gesundheitlicher Probleme weitere Wahlkampfauftritte absagen. Schon am Dienstag (25.04.) hatte er nach einer plötzlichen Unterbrechung eines TV-Interviews wegen Bauchbeschwerden eine Wahlkampfpause angekündigt. Auf Twitter schrieb er, dass er sich auf ärztlichen Rat erholen soll. Für Erdogan wird nun Vizepräsident Fuat Oktay Wahlkampf machen. Diese sind unter anderen in Anatolien geplant.

Quelle: Tagesschau.de