Hunderte Anhänger des im Oktober 2022 abgewählten Präsidenten von Brasilien Jair Bolsonaro haben am Sonntag (08.01.) das Parlament des Landes in der Hauptstadt Brasilia gestürmt. Neben dem Parlament, haben die Anhänger des rechtsextremen Ex-Präsidenten auch den Präsidentenpalast und das Gebäude des Obersten Gerichts des Landes gestürmt.

Die Polizei setzte Pfefferspray ein, vergeblich. Auf Aufnahmen in den sozialen Medien ist zu sehen, wie die Anhänger Möbel zerstören und herumrandalieren. Männer mit Brasilienflaggen liefen durch Flure und Büros, wie im brasilianischen Fernsehen zu sehen war. Der amtierende Präsident des Landes Lula da Silva befand sich nicht in Brasilia. Auf Twitter verurteilte er die Erstürmung des Kongresses durch „faschistische Vandalen“. Weiter schrieb er: „Alle Vandalen werden gefunden und bestraft“. Per Dekret ordnete Lula an, dass die Bundesregierung die Verantwortung für die öffentliche Sicherheit der Hauptstadt übernehme.

Brasiliens Justizminister Flavio Dino schrieb auf Twitter, dass „dieser absurde Versuch, ihren Willen mit Gewalt durchzusetzen, wird nicht gelingen“ werde. Die Regierung habe dafür gesorgt, dass genügend Verstärkungen zur Verfügung standen. Inzwischen sind zahlreiche Anhänger Bolsonaros durch die Militärpolizei festgenommen worden oder sind einfach nach Hause gegangen.

Der zuständige Polizeichef von Brasilia ist Medienberichten zufolge entlassen worden und es stellen sich Fragen, ob es da einen Zusammenhang mit der Erstürmung gab. Denn der ehemalige Polizeichef ist Anhänger des Rechtextremen.

CNN 360° - 08/01/2023

Quelle: ZDF, CNN Brasil, YouTube