Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland nach der Niederlage seiner Truppen in den von der Ukraine befreiten Region Charkiw grausame Folter vorgeworfen. Es seien inzwischen mehr als zehn Folterkammern in verschiedenen Städten im befreiten Gebiet entdeckt worden, sagte der Präsident in seiner Videobotschaft am Samstag (17.09.)

Selenskyj bezeichnete die vor einer Woche geflohenen Besatzer als „Raschisten“ und sagte, so hätten sich auch die „Nazis“ verhalten. „Raschismus“ vereint die Wörter Russland und Faschismus und wird von den Ukrainern als Begriff für „russischen Faschismus“ benutzt.

Weiter sagte der Präsident, dass die „Raschisten“ wie die „Nazis“ auf dem Schlachtfeld und vor Gericht für ihre Taten zur Verantwortung gezogen. „Wir werden die Identitäten aller ermitteln, die gefoltert und misshandelt haben, die diese Grausamkeiten von Russland hier auf ukrainisches Gebiet gebracht haben“, sagte Selenskyj. Bei ihrer Flucht hätten die Besatzer Foltergeräte zurückgelassen.

Die ukrainischen Behörden haben unterdessen Fotos veröffentlicht, die die Folterkammern und Foltergeräte zeigen sollen.

Nach der Darstellung Selenskyjs wurden die Menschen mit Drähten und Stromschlägen gefoltert. So wurde etwa auf dem Bahnhof in Kostascha Lopan ein Folterraum mit elektrischen Folterwerkzeugen entdeckt.

Quelle: zdf.de