Der Oberste Gerichtshof in den USA hat das liberale Abtreibungsgesetz gekippt. Der mehrheitlich konservativ besetzte Supreme Court machte mit seiner Entscheidung am Freitag (24.06.) den Weg für schärfere Abtreibungsgesetze frei bis zu einem kompletten Verbot in einzelnen Bundesstaaten.

Nach einem Grundsatzurteil aus dem Jahr 1973 waren Abtreibungen in den USA bis zur Lebensfähigkeit des Fötus erlaubt, heute etwa bis zur 24. Schwangerschaftswoche. Die Entscheidung, die als „Roe v. Wade“ bekannt ist, gilt als Meilenstein. Damit verankerte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten mit seinem Grundsatzurteil Roe v. Wade ein verfassungsmäßiges Recht aller Frauen auf Abtreibungen.

Im Fall „Planned Parenthood v. Casey“ entschied das Gericht 1992, dass die Bundesstaaten die Möglichkeit von Frauen, eine Abtreibung in Anspruch nehmen, nicht unangemessen erschweren dürfen. Es dürfe keine unzumutbare Belastung geben.

Konservative Richter und Abtreibungsgegner kämpfen seit vielen Jahren gegen diese Regelung. Ihre Chancen auf Erfolg hatten sich deutlich erhöht, als der damalige US-Präsident Donald Trump in seiner Amtszeit drei konservative Verfassungsrichter ernennen durfte. Seitdem haben die Konservativen dort eine Mehrheit von sechs Richtern von neun.

Quelle: zdf.de