Russland hat die Gazprom Germania und andere ehemalige Tochterunternehmen auf die Sanktionsliste gesetzt. Mit insgesamt 31 aufgelisteten Firmen dürften von russischer Seite keine Geschäfte gemacht werden, heiß es. Gazprom Germania wurde im April unter staatliche, deutsche Kontrolle gestellt.

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte: „Wir werten diese Ankündigungen aus. Noch liegen uns keine Details vor.“ Die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur als Treuhänderin von Gazprom Germania seien bereits dabei, sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten. „Das Krisenteam Gas überwacht die aktuelle Lage genau. Aktuell ist die Versorgungssicherheit gewährleistet, sie wird ständig überprüft“, sagte die Sprecherin.

Gazprom Germania ist Eigentümerin weiterer wichtiger Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft. Dazu gehört der Gashändler Wingas, der unter anderem Stadtwerke beliefert, und auch der Gasspeicherbetreiber Astora. Diese sind auch auf der Sanktionsliste.

Gasspeicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit eine Art Puffersystem für den Gasmarkt. Für gewöhnlich sind die Speicher mit Beginn der Heizperiode im Herbst gut gefüllt, bis zum Frühjahr nehmen die Füllstände dann ab. In den kalten Wintertagen werden bis zu 60 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland aus deutschen Speichern abgedeckt. Laut dem neuen Speichergesetzt sollen sie am 1. November zu 90 Prozent gefüllt sein. Am Montag (09.05.) waren die Speicher zu knapp 39 Prozent gefüllt – Tendenz steigend.

Quelle: n-tv.de