Die Parteichefin der Linken Susanne Hennig-Wellsow hat ihren Rücktritt erklärt. In einem Statement, die sie auf ihrer Webseite veröffentlichte, nannte sie drei Gründe für ihren Rücktritt: Ihr „private Lebenssituation“, den „Umgang mit Sexismus in den eigenen Reihen“ sowie die dringend notwendige Erneuerung der Partei, für die „neue Gesichter“ nötig seien. Den Rücktritt vollziehe sie „mit sofortiger Wirkung“, schrieb sie.
Hennig-Wellsow zog ein vernichtendes Fazit des aktuellen Zustands der Linken: „Das Versprechen, Teil eines Politikwechsels nach vorn zu sein, konnten wir aufgrund eigener Schwäche nicht einlösen“, schrieb sie. „Zu wenige Menschen glaubten uns, dass wir bereit und in der Lage wären, dieses Land aktiv gestaltend zum Besseren zu verändern.“
Sie übte auch Selbstkritik: Sie habe ihr Ziel, eine Erneuerung der Linken anzustoßen, nicht erreichen können. „Ich weiß um die vermeidbaren Fehler, die ich selbst gemacht habe“, schrieb sie. „Ich weiß auch, dass ich es nicht ausreichend vermocht habe, diejenigen zu überzeugen, die mit Erneuerung vor allem die Angst vor dem Verlust des Vertrauten, der Gewissheiten verbinden.“ Die Erneuerung der Partei brauche „neue Gesichter, um glaubwürdig zu sein: Die Linke hat es verdient, von Menschen geführt zu werden, die unseren Anhänger:innen und Mitgliedern wieder Mut machen.“
Sie kritisierte zudem, dass der „Umgang mit Sexismus in den eigenen Reihen eklatante Defizite unserer Partei offen gelegt“ habe. „Ich entschuldige mich bei den Betroffenen und unterstütze alle Anstrengungen, die jetzt nötig sind, um aus der Linken eine Partei zu machen, in der Sexismus keinen Platz hat.“
Seit gut einem Jahr hat sie zusammen mit Janine Wissler die Linken geführt.
Quelle: zdf.de, Twitter.com