Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2021. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Entenscheiß, das mit seiner 3 Mann starken Besatzung 5 Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Kilometer von der Erde entfernt, dringt die Entenscheiß in Umlaufbahnen vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.
Wer hats erkannt? Genau, das Intro von „Raumschiff Enterprise“ geht ein wenig anders, aber in Kerbal Space Program könntet ihr euer eigenes Raumschiff bauen und fliegen… könntet. Aus eigener Erfahrung: Viel Arbeit, viel try and error and error and error und zum Schluss lässt sich das Ding nicht Steuern. Dann doch lieber ein Auflug zum Mond.
KSP ist kein klassisches Computerspiel, sondern ist im Ursprung ein Sandbox-Programm welches Raumfahrt simulieren soll. Je nachdem wie man an dieses Programm rangeht könnten wir spielen oder simulieren.
Es gibt drei Modi in KSP: Wissenschaft, Sandbox und Karriere.
In der Wissenschaft haben wir kein Geldlimit, müssen uns aber mit Wissenschaftspunkten weitere Raketenteile freischalten um noch höher, schneller und weiter zu kommen um noch mehr Wissenschaft zu generieren.
Bei der Karriere haben wir begrenzt Geld, müssen Verträge mit Herstellern abschließen z.B. um Teile zu testen oder Erkundungsmissionen zu fliegen. Zudem sind die Gebäude von der Größe und Last auch limitiert und gehören ausgebaut. Durch Wissenschaft schalten wir wieder Teile frei.
Das alles entfällt beim Sandbox Modus.
Wir können anhand vorgegebener einzelnen Bauteile unsere Rakete selbst bauen. Oder unseren Rover. Oder eine Sonde. Ja sogar im Hangar können wir Flugzeuge bauen. Am Schluss müssen wir nur schauen wie wir abheben, fliegen und im Idealfall auch wieder landen. Natürlich bietet das Spiel auch Presets an und ein Tutorial.
Wir befinden uns nicht in einer Nachbildung des realen Sonnensystems, sondern in einem Abgewandelten. Die Erde heißt hier „Kerbin“ welche zwei Monde hat: „Mun“ und „Minimus“. Moho, Eve, Duna, Deres, Jool und Eeloo heißen im übrigen die anderen Planeten im System. Zudem ist die Welt begrenzt auf das „Kerbol“-System aber jeder Planet, Mond und Asteroid ist anfliegbar.
Landen auf anderen Monden und Planeten ist ebenfalls möglich, wenn man das nötige Feingefühl, eine gute Flugbahn hatte und das Vehikel bis dahin überlebt hat. Wenn man dann auch noch Kommunizieren kann und somit auch Steuern kann, dann hatte man genügen Strom mit. Und wenn dann das Triebwerk aktiviert hat dann hatte man auch genug Treibstoff mit. Gratuliere. Sauerstoff? Wird überbewertet. Aber auf die Temperaturen sollte man auch achten, gerade wenn man in die Erdatmosphäre Wiedereintritt.
Alles im ganzen ist nichts dem Zufall überlassen, ein bisschen Spaß am experimentieren muss man mitbringen, aber ebenfalls ein wenig Ahnung von Luft- und Raumfahrt, Physik und Raketentechnik. Oder man ist wie ich ein Raumfahrt N3rd. Man kann wirklich viel Scheiße bauen in KSP und es ist von der Physik her ziemlich realistisch.
Kerbal Space Program ist das ideale Spiel für all diejenigen welche Raketen bauen wollten, aber leider nicht Musk, Bezos oder so heißen.
Die erste Veröffentlichung geschah am 24.Juni 2011 mit der Versionsnummer 0.7.3 als Early Access und verwendet C# in Unity. Entwickelt wurde es von Ezequiel Ayarza und Adrian Goya aus Mexico von der Firma Squad. Im April 2015 erfolgte dann der Release der Vollversion 1.0. Im Mai 2017 verkaufte Squad KSP an Take-Two Interactive (2K, Rockstar Games, Firaxis). Seit Juli 2016 kann man KSP auch auf der PS4 und der Xbox One spielen. Innerhalb Take-Two ist KSP bei „Private Divison“, ein Indie Publisher von Take-Two.
KSP hat 2018 und 2019 je ein bezahl DLC erhalten, allerdings lässt sich dank der riesigen Modcommunity das Spiel auch kostenfrei erweitern. Zum Beispiel neue Teile, Automatisierungen, einen Multiplayer alles via Mod verfügbar. Auch positiv bemerkenswert ist, dass am Anfang nur männliche Kerbals spielbar waren und erst später weibliche hinzugefügt wurden.
Es gibt sogar Kooperationen mit NASA und ESA. Auch das DLR nutzt KSP zu Forschungs und Lehrzwecken. An etlichen Universitäten zählt Kerbal Space Program als Standartwerk wo man Luft- und Raumfahrt studieren kann.
Ein Nachfolger zu Kerbal Space Program wurde auf der Gamescom 2019 schon angekündigt als Trailer, auch mit Releasedatum Frühjahr 2020, allerdings gab es massivste Probleme zwischen Studio, Entwicklern, Publisher und Rechteinhaber. Das derzeigte Releasedatum ist auf 2022 gesetzt worden.
Meine Bewertung liegt bei 10 von 10 Raketen.
Lasst in KSP Raketen hochgehen, nicht an Silvester!