Bei einem Flug in den Weltraum werden Astronautinnen und Astronauten in der Schwerelosigkeit größer. Die Weltraumedizinerin Bergita Ganse von der Universität des Saarlandes in Homburg sagte: „Die Bandscheiben dehnen sich aus, und man wächst in den ersten 24 Stunden um durchschnittliche fünfeinhalb Zentimeter in der Länge.Aber: „Wenn man auf die Erde zurückkommt, schrumpf man wieder auf die Ausgangsgröße zurück“.

Ganse verfolgt die Mission des deutschen Astronauten Matthias Maurer, der für sechs Monate auf der Internationalen Raumstation ISS sein wird.

Eine weitere kurzfristige Veränderung, die auch Weltraumtouristen erleben, sei eine Flüssigkeitsverschiebung im Körper Richtung Oberkörper und Kopf. Ganse sagte dem ZDF: „Die führt dazu, dass man in den ersten 24 Stunden 1,5 Liter Wasser auspinkelt – und dass man ein sehr dickes Gesicht und ganz dünne Beine bekommt.“ Die Erklärung dazu: Normalerweise zieht die Schwerkraft das Wasser in die Beine, aber in der Schwerelosigkeit gibt es das nicht. Langfristig bauten sich die Muskeln ab, da man sie im schwerelosen Raum nicht benutze.

Auch der Herzmuskel werde kleiner. Auf der ISS müssen deswegen die Astronauten zweieinhalb Stunden am Tag trainieren. Das machen sie mit einem Fahrradergometer, mit Schuhen in Klickpedalen eingeklemmt, einem Krafttrainingsgerät und einem Laufband, auf dem man sich mit Gummibändern festschnallt.

Das Maurer „in einem guten Zustand“ zurück auf die Erde kommen wird, davon zeigt sich Ganse überzeugt. Er trainiert viel, daher werde er keine Probleme mit dem Muskelabbau haben. Nach zwei bis drei Wochen auf der Erde wird er wieder ganz fit sein.

Quelle: zdf.de