Eine Ära beim Österreichischen Rundfunk geht zu Ende. Nach 15 Jahren wird der ORF einen neuen Generaldirektor bekommen. Roland Weißmann wird neuer Chef des öffentlich-rechtlichen Senders der Alpenrepublik. Bei der Abstimmung heute (10.08) in Wien bekam er 24 von 35 Stimmen, sechs mehr als nötig. Damit wird er seinen neuen Posten am 1. Januar 2022 antreten.

Mit der Wahl von Weißmann endet die von Alexander Wrabetz. Seit 2007 war er im Amt und konnte sogar unmöglich scheinende Mehrheiten im Stiftungsrat des ORF organisieren. Diesmal hat es nicht funktioniert. Er gab in seinem Vortrag vor dem Gremium die Wahl bereits verloren, wie berichtet wurde.

Weißmann galt als Wunschkandidat der regierenden ÖVP von Bundeskanzler Sebastian Kurz. Für den Chef des Online-Angebots des ORF ist ein unabhängiger ORF wichtig. „Unsere Objektivität und Unabhängigkeit hebt uns von den kommerziellen Mitbewerbern ab, im Digitalen stärker denn je“, betonte er bei seiner Präsentation am Montagabend (09.08.) im ORF. Gerade weil er von der ÖVP-Mehrheit gewählt wurde, wird er besonders daran gemessen werden, wie sehr er versuchte Einflussnahme durch die Politik abwehren kann und will.

Seit 26 Jahren ist Weißmann beim ORF angestellt. Begonnen hat er seine Karriere im Landesstudio Niederösterreich. Seit 2012 verantwortete er als Chefproducer Fernsehen das größte Programmbudget des ORF, 2017 wurde er dann noch Vize-Finanzdirektor – einen Posten, der extra für ihn geschaffen wurde, nachdem die SPÖ verhinderte, dass er Finanzdirektor wurde. Seit einem Jahr bekam er noch die Verantwortung für das Online-Angebot ORF.at und den ORF Player.

Quelle: DWDL.de