Der Schauspieler Herbert Köfer ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Das hat die Künstleragentur Mosblech gegenüber dem ZDF am Sonntagabend (25.07.) bestätigt. Er starb schon am Samstag (24.07.). Rund 80 Jahre stand der Mime mit den lustig blinzenden Augen auf der Bühne, die für ihn stets die Welt war. Den Applaus hat er immer bis zur letzten Sekunde ausgekostet, wie er einmal lächelnd gestand.

Köfer wurde am 27. Februar 1921 in Berlin geboren. Man sah ihm das Alter nie an. Immer war er modisch gekleidet und sehr gepflegt und wirkte dann wie ein junger Senior. Charmant und sehr detailreich berichtete er über sein Leben und seine vielen Erlebnisse mit Kollegen – tote und lebende. Seine Gedanken und Erfahrungen hielt er stichpunktartig in einem immer griffbaren kleinen Notizbuch fest, das er bei Bedarf fix aus der Hosentasche holte. Daraus entstanden auch einige seiner Bücher.

Seine Karriere begann schon vor mehr als 80 Jahren. Eine Lehre zum Kaufmann brach er ab, um Schauspieler zu werden. Im Jahr 1940 spielt er seiner ersten Bühnenrollen in einem Provinztheater. Dann kam der Zweite Weltkrieg. Köfer wird eingezogen, verwundet und kam später in Gefangenschaft. Nach Kriegsende geht er zurück nach Berlin und spiel an der Volksbühne und am Deutschen Theater. Zugleich zieht es ihm zum DDR-Fernsehen und zum Hörfunk. Er war der erste Sprecher der Nachrichtensendung Aktuelle Kamera

Populär wurde er vor allem durch Fernsehrollen wie den Rentner Paul Schmidt in der Serie „Rentner haben niemals Zeit“ oder im Film „Der Mann, der nach der Oma kam“. Er spielt vor allem heitere Rollen, beweist aber auch Begabung für das ernste Fach, etwa in „Nackt unter Wölfen“, wo er einen SS-Offizier spielt oder in der Verfilmung von Hans Falladas Roman „Kleiner Mann – was nun?“. Nach der Wende bleiben die ganz großen aus. Aber in den 80ern blieb er weiterhin vor der Kamera. Er übernahm mehrfach kleinere Rollen in Serien wie „Der Landarzt“, „Soko Leipzig“ oder „In aller Freundschaft“.

Quelle: n-tv.de, zdf.de