Vor einigen Monaten ist bekannt geworden, dass die RTL Group über einen Verkauf des französischen Senders M6 nachdenkt. Nun ist seit Montagabend (17.05.) klar, wie es da weitergehen soll. Wie beide Unternehmen offiziell bestätigt haben, starten die Groupe M6 und ihr bisheriger Konkurrent Groupe TF1 exklusive Verhandlungen, an dem am Ende neue Machtverhältnisse auf dem französischen Medienmarkt entstehen könnte. Durch eine Fusion der beiden Konzerne soll eine neue Mediengruppe mit einem „stark diversifizierten Portfolio in den Bereichen TV, Radio, Inhalteproduktion und Technologie“ geschaffen werden, heißt es.

Das Ziel des Ganzen sei die Schaffung eines „nationalen Media-Champions“, der die französische Antwort auf die Herausforderung durch globale Tech-Plattformen sein soll. Das neue Unternehmen aus M6 und TF1 käme demnach auf einem Jahresumsatz von 3,4 Milliarden Euro sowie einen operativen Gewinn von 461 Millionen Euro. Das jährige Synergiepotenzial wird auf bis zu 350 Millionen Euro geschätzt. Die Planungen sehen vor, dass der französische Mischkonzern Bouygues 30 Prozent und die RTL Group 16 Prozent an dem neuen Unternehmen halten werden. Vorher wird der TF1-Eigentümer elf Prozent vom neuen Unternehmen für 641 Millionen Euro vom M6-Besitzer RTL kaufen.

Die Rede ist von einem „ambitionierten Projekt“, das unter anderem das Angebot französischer Qualitätsinhalte stärken, die Unabhängigkeit und Zuverlässlichkeit der Informationsprogramme garantieren und den beschleunigten Ausbau eines „französischen Streaming-Champions“ mit werbefinanzierten Inhalten und Bezahldiensten umfassen soll. Die geplante Fusion wurde die Verwaltungsräte der Konzerne und durch den Aufsichtsrat von M6 genehmigt. Für Führung soll der Chef von M6 Nicolas de Tavernost übernehmen. Ende 2022 soll dann die Transaktion abgeschlossen sein.

Quelle: DWDL.de