Am Montag (10.05.) gab der amerikanische Fernsehsender NBC bekannt, dass im kommenden Jahr die Golden Globes nicht ausstrahlen wird. Der Grund sind Reformen, die nicht genug bzw. nicht kommen. NBC erklärte unter anderem, dass der Verband der Auslandspresse, die Hollywood Foreingn Press Association (HFPA), mehr Zeit und Arbeit investieren müsse, um Reformen umzusetzen. Der US-Sender hoffe, dass man 2023 die Verleihung wieder zeigen werde, sollten die bestimmten Veränderungen auch umgesetzt werden.

Schon seit längeren steht die HFPA unter Druck. Im Vorfeld der diesjährigen Verleihung im Februar hatte es Kritik gegeben, weil die rund 90-köpfige Jury keine schwarzen Mitglieder angehören. Zudem herrscht keine Transparenz in Sachen Mitgliedschaft. Während in diesem Jahr die Gala trotz der großen Kritik über die Bühne ging, wird das im nächsten Jahr nicht der Fall sein. In den vergangenen Tagen hat sich die Kritik deutlich gemacht.

In der letzten Woche hatten die HFPA-Mitglieder nun einige Änderungen des Vorstands angenommen, doch Beobachtern gehen diese Änderungen nicht weit genug. Demnach will der Verband alleine in diesem Jahr mindestens 20 neue Mitglieder aufnehmen, wovon ein großer Teil Afroamerikaner sein werde. Innerhalb von 18 Monaten will man die Mitgliederanzahl verdoppeln. Auch die Annahmen von Werbegeschenken soll verboten werden.

Doch vielen Branchenteilnehmer reichten diese Veränderungen nicht. Zumal die Änderungen keinen großen Einfluss auf die Golden Globes im nächsten Jahr haben werden. So haben nun Amazon, WarnerMedia und Netflix ihre Zusammenarbeit mit der HFPA ausgesetzt. Sie fordern auch Veränderungen in der Organisation. Auch Schauspieler kritisieren den Verband. Die Schauspielerin Scarlett Johansson erklärte etwa, dass die bei Pressekonferenzen der HFPA oft sexistische Fragen gestellt bekommen habe. Tom Cruise soll sogar seine drei Golden Golbes zurückgegeben haben, berichten mehrere US-Medien.

Beim Verband der Auslandspresse kam die Kritik anscheinend an. In einer Pressemitteilung bezeichnete man die „schnellstmögliche Transformation“ als „Top-Priorität“ für die Organisation. Man lade alle Partner in der Branche ein, um an der „längst überfälligen Systemreform zu arbeiten“, heißt es von der HFPA. Das gelte für den Verband und auch für die Branche.

Quelle: DWDL.de