Ulf Röller, der Leiter des ZDF-Studios in Peking, wird in diesem Jahr den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis bekommen. Er und sein Team werden für die Berichterstattung aus China in Zeiten der Corona-Pandemie und aus Hongkong im Zeichen der Massenproteste ausgezeichnet, „für deren höchst präzise, umsichtig und unter schwierigsten Umständen erarbeiteten Filme und Analysen“, wie es heißt.

Röller habe als einer der ersten ausländischen Journalisten aus dem chinesischen Wuhan berichtet und war auch nach dem Lockdown einer der ersten Journalisten, die wieder in den Ursprungsort des Coronavirus reisten. In der Begründung der Jury heiß es: „Die Bilder seines Teams und seine Beobachtungen gaben abseits der offiziellen Informationspolitik der chinesischen Regierung erste realitätsnahe Einschätzungen über die Auswirkung der Pandemie auf das Leben der Bevölkerung.

ZDF-Chefredakteur Peter Frey sagte zur Auszeichnung: „Ulf Röller hat bereits intensiv über die Gefahren des Coronavirus informiert, als viele noch nicht ahnten, dass sich der Ausbruch zu einer weltweiten Pandemie entwickeln wird. Die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen unseres Studios in Peking zeigt eindrucksvoll, wie wichtig eine einordende Berichterstattung gerade von den Orten ist, an denen die Freiheiten der Presse eingeschränkt sind.

Neben Röller wird auch die BBC-Journalistin Emily Maitlis ausgezeichnet. Sie hatte den britischen Premierminister Boris Johnson im Frühjahr in einer Anmoderation in der Nachrichtensendung „Newsnight“ „blinde Loyalität“ gegenüber seinem umstrittenen Regierungsberater Dominic Cummings vorgeworfen und wurde dann von ihrem Arbeitgeber gerügt. Die BBC wurde ebenfalls dafür kritisiert. Auch die NDR-Autorin Nadia Kaiouli und ihr Kollege Jonas Schreijäg bekommen den Preis für ihren Dokumentarfilm „SeaWatch3“. Die Jury würdigt sie damit „für ihre außergewöhnlichen und eindrücklichen Dokumentarfilmaufnahmen.

Quelle: DWDL.de