Das Präsidium der FDP in Berlin hat dem Landesvorsitzenden von Thüringen, Thomas Kemmerich, die Unterstützung entzogen. Das Gremium der Partei habe beschlossen, „dass es keinerlei finanzielle, logistische oder organisatorische Unterstützung für einen Wahlkampf eines Spitzenkandidaten Thomas Kemmerich durch den Bundesverband geben wird“, teilte Generalsekretär Volker Wissing mit. Der Grund seien „aktuelle Äußerungen“ des Politikers.

Zuvor hatte Kemmerich die Annahme seiner Wahl zum Regierungschef verteidigt, obwohl diese nur durch Stimmen aus der AfD möglich wurde. Auf Twitter schrieb er: „Nicht die Annahme der Wahl war ein Fehler (..), sondern der Umgang der anderen demokratischen Parteien mit der Situation.“ Er antwortete damit einen Nutzer auf Twitter, der dem Landeschef der FDP in Thüringen geschrieben hatte, es habe nie eine größere Verunsicherung in Thüringen gegeben „als zu Ihrer Amtszeit… nicht zu vergessen der wirtschaftliche Schaden, der daraus entstanden ist“.

Im Februar wurde Kemmerich mit Stimmen seiner Partei, der CDU und der AfD zum neuen Ministerpräsidenten von Thüringen gewählt worden. Der Verfassungsschutz stuft den Vorsitzenden der Thüringer AfD, Björn Höcke, als rechtsextremistische Person ein. Kemmerich nahm die Wahl an und löste damit ein politisches Beben aus. Wegen dem Druck trat er dann später zurück.

Im Sommer hatte Kemmerich angekündigt wieder für den Landesvorsitz der Thüringer FDP zu kandidieren. Das habe er auch dem Bundesvorsitzenden der Liberalen, Christian Linder, mitgeteilt. Ob er auch wieder als Spitzenkandidat für die Neuwahl im nächsten Jahr auch antreten wird, ist nicht bekannt.

Quelle: n-tv.de, twitter.com