Der SPD-Politiker Johannes Kahrs ist von seinen Ämtern zurückgetreten. Auch von seinem Mandat als Bundestagsabgeordneter wird er zurücktreten. Das hat der 56-Jährige am Dienstag angekündigt. Der Grund ist ein Streit um den Post des Wehrbeauftragten.

Die Fraktionsspitze der SPD hatte die Abgeordnete Eva Högl als neue Wehrbeauftragte vorgeschlagen und sich damit gegen den Haushaltspolitiker Kahrs entschieden. In seiner Erklärung räumte er ein, dass er gerne für das Amt des Wehrbeauftragten kandidiert hätte. Die Fraktionsspitze hatte sich für Högl entschieden. Sie soll an diesem Donnerstag als Nachfolgerin von Hans-Peter Bartel in das Amt gewählt werden. Der Wehrbeauftragte des Bundestags gilt als Anwalt der Bundeswehr-Soldaten.

Kahrs, der 21 Jahre lang im Bundestag war, war bisher haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und auch ein Sprecher des einflussreichen Seeheimer Kreises, dem rechten Flügel der SPD. Er war bisher der direkt gewählte Kandidat für den Wahlkreis Hamburg-Mitte. Er selbst suche nun „außerhalb der Politik einen Neuanfang“, schrieb er zum Abschied.