Der Vorsitzender der FDP, Christian Lindner, fordert als Konsequenz der Coronakrise eine Senkung der Steuern und Sozialabgaben. In einem Interview mit der ARD sagte er: „Wir müssen ermöglichen, dass die Menschen wieder Privatvorsorge aufbauen können, die sie jetzt teils auflösen mussten.“ Auch die Unternehmen müssten auch wieder Reserven bilden können, forderte Lindner. „Deshalb halte ich es für richtig, dass wir die Steuern und Abgaben senken.

Nach seiner Ansicht würden davon Menschen profitieren, die in den oft zitierten systemrelevanten Berufen wie der Krankenpflege arbeiten. Gerade bei den kleinen und mittleren Einkommen sei der Anteil, den die Menschen an den Staat und die Sozialversicherungen abgeben müssen, „überproportional groß“. Damit liegt Lindner im Grundsatz auf einer Linie mit dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Der CSU-Chef macht sich für Steuersenkungen stark, erntete aber direkt Widerspruch von der SPD.

Der FDP-Vorsitzende forderte auch wieder eine Strategie, wie die Beschränkungen des öffentlichen Lebens wieder aufgehoben werden können. „Wir müssen im April oder Mai wieder erlauben, dass es gesellschaftliche Möglichkeiten gibt.“  Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, warnte davor, jetzt schon über Lockerungsmaßnahmen zu spekulieren. „Wann wir lockern können und in welchen Schritten“, könne zurzeit aber niemand seriös sagen, sagte die SPD-Politikerin der ARD.

Sie appellierte an die Menschen, sich auch über Ostern an die Beschränkungen zu halten, damit die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden kann. Die strengen Regeln würden sich positiv auswirken, da sei sie fest von überzeugt, so Schwesig.