Fast zwei Wochen nach dem Wahlchaos in Thüringen hat der ehemalige Ministerpräsident Bodo Ramelow von den Linken seine Vorgängerin, die CDU-Politikerin Christine Lieberknecht übergangsweise als Regierungschefin vorgeschlagen. Den Vorschlag hatte Ramelow am Abend bei einem Treffen von Linken, SPD und Grünen mit der CDU.

Lieberknecht soll in einer „technischen Regierung“ vorstehen. Diese solle aus drei Ministern und der Ministerpräsidentin bestehen, sagte Ramelow. Sein Vorschlag sei, Lieberknecht zu bitten, die Regierung für 70 Tage bis zu Neuwahlen mit Ministern für Justiz, Finanzen und Chef der Staatskanzlei zu führen. Eine Reaktion von den anderen Parteien gab es noch nicht.

Ramelow selbst würde im Landtag nicht als Ministerpräsident kandidieren, bei Neuwahlen aber wieder als Spitzenkandidat seiner Partei antreten, sagte er. Dies sei ein „Beitrag zur Stabilisierung des Landes“. Es gelte der Satz aus seiner Regierungserklärung vom Dezember, dass jetzt „die Stunde von mehr Demokratie und weniger Parteibuch“ sei.

Vorher gab es Berichte darüber, dass Ramelow Lieberknecht als Ministerpräsidentin vorgeschlagen hatte. Das haben der MDR und das ZDF berichtet.