Eine Menschenrechtsexpertin der Vereinten Nationen sieht „glaubhafte Hinweise“ auf eine persönliche Verantwortung des saudischen Kronprinzen für die Tötung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi.

Doch es sei noch eine Untersuchung für die Schuldfrage noch nötig, schrieb Anges Callamard in ihrem Bericht an den UN-Menschenrechtsrat, der am Mittwoch in Genf veröffentlicht wurde. Kronprinz Mohammed bin Salman wurde mehrmals als Drahtzieher der Bluttat verdächtigt worden. In dem Bericht fordert Callamard, die die UN-Sonderberichterstatterin für außergerichtliche, standrechtliche oder willkürliche Hinrichtungen ist, internationale Sanktionen gegen den Kronprinzen. Es gelte zwar für jeden immer die Unschuldsvermutung, aber bei anderen Sanktionen werde man darauf keine Rücksicht nehmen.

Khashoggi wurde im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem aus Riad eigens angereisten Spezialkommando ermordet worden. Er wollte nur Papiere für seine Hochzeit abholen. Das hat die saudische Führung nach internationalem Druck eingeräumt und elf Männer vor Gericht gestellt.