Im Mai letzten Jahr kündigte Vodafone an, den Kabelnetzbetreiber Unitymedia übernehmen zu wollen. Damals gab es schon Kritik von einigen Verbänden. Damals erklärte der Privat-TV-Varband Vaunet, dass das Vorhaben keine gute Nachricht für die deutschen Sender sei. Nun haben sich weitere Verbände geäußert.

In einer gemeinsamen Erklärung haben der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), der Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas), der Verband Privater Medien (Vaunet) und die Deutsche Netzmarking GmbH (DNMG) zusammengetan. Vodafone strebe mit dem Vorhaben die „Re-Monopolisierung des Kabelmarktes in Deutschland“ an, schreiben sie. Kleinere Wettbewerber würden dadurch aus dem Markt gedrängt, warnen sie.

Sie sehen auch ganz genaue Auswirkungen auf die Endverbraucher zukommen. So würde der Gestaltungswettbewerb ernsthaft gefährdet werden, „aufgrund dessen die Wohnungswirtschaft eine günstigere Infrastruktur- und Medienversorgung zugunsten der Mieter realisiert“, heiß es weiter. Ohne diesen Wettbewerb würde es keine Investitionen in den Ausbau von Glasfaserleitungen geben. Außerdem würde die Praxis zeigen, dass Monopole mittelfristig immer zu Preiserhöhungen für Verbraucher führen würden.

Die Verbände argumentieren auch, dass durch diesen Zusammenschluss ein neuer Gatekeeper entstehen würde, „der bei fast der Hälfte der deutschen Fernsehhaushaushalte den Zugang zu Medieninhalten kontrollieren würde“. Dann müssten die TV-Sender und die Inhaltanbieter die „diktierten Konditionen“ akzeptieren, um ihre Verbreitung und Nutzung zu gewährleisten. Wegen dieser Auswirkungen halte man das Vorhaben einer Fusion zwischen Vodafone und Unitymedia für „nicht genehmigungsfähig“. Auch die EU-Kommission kündigte an, den Deal prüfen zu wollen.