Im letzten Jahr ist die Zahl der judenfeindlichen Straftaten in Deutschland, im Vergleich zum Vorjahr, um knapp zehn Prozent gestiegen. Gewalttaten von Antisemiten stiegen zudem von 37 Fällen im Jahr 2017 auf 62 im vergangenen Jahr, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkfraktion hervorgeht, dem der Berliner „Tagesspiegel“ vorliegt. Bei den 62 Gewaltdelikten mit antisemitischen Hintergrund seien 43 Personen verletzt worden.
Aus früheren Antworten der Bundesregierung gehe zudem hervor, dass die meisten Täter aus rechtsextremen Milieus stammen. Im vergangenen Jahr waren dies 1.646 Straftaten (2017 waren es nur 1.504). Dabei könnten die Zahlen der Straftaten aber noch steigen. Die Regierung in Berlin betonte in ihrer Antwort, alle Zahlen befänden sich noch in der Abstimmung mit den Bundesländern.
Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sagte: „Die Bekämpfung des Antisemitismus auf europäischer Ebene sollte eine Priorität der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Jahr werden.“
Er fordert unter anderem eine EU-Richtlinie, die es ermöglicht, Hass im Internet besser bekämpfen zu können. Als Vorbild nannte er das deutsche Netzwerkdurchsuchungsgesetz.