Das Oberlandesgericht München hat die Hauptangeklagte im NSU-Prozess Beate Zschäpe zu lebenslanger Haft verurteilt. Die 43-Jährige sei des zehnfachen Mordes für schuldig befunden worden, teilte das Gericht am Mittwochvormittag mit. Außerdem stellte man auch die besondere Schwere der Schuld fest.

Für insgesamt zehn Morde zwischen 2000 und 2007 wurde der „Nationalsozialistische Untergrund“ verantwortlich gemacht. Lange Zeit hatten die Ermittler im Umfeld der Opfer ermittelt und ein rechtes Motiv aber ausgeschlossen. Erst nach dem Auffliegen des NSU, im Jahr 2011, waren die wirklichen Hintergründe der Taten öffentlich geworden. Während des Prozesses, was fünf Jahre dauerte, hatte Zschäpe lange Zeit geschwiegen, später dann eine Mittäterschaft an den Morden bestritten.

Neben ihr wurden auch noch weitere mutmaßliche NSU-Unterstützer verurteilt. So wurde der Mitangeklagte Ralf Wohlleben als Waffenbeschaffer zu zehn Jahre Haft verurteilt. Auch bei ihm sprach das Gericht wegen der Beihilfe zum Mord schuldig. Die beiden anderen Andre E. und Carsten S. wurden jeweils zu zweieinhalb beziehungsweise drei Jahre Haft verurteilt. Ihnen hat das Gericht lediglich wegen der Unterstürzung einer terroristischen Vereinigung für schuldig gesprochen.

Quelle: DW.com, n-tv.de