Der Vorstand des Bundesverband der Musikindustrie hat am vergangenen Abend in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, dass er den deutschen Musikpreis „Echo“ in Zukunft nicht mehr veranstalten wird. Nach dem Skandal um Kollegah und Farid Bang, die mit Ihrem Auftritt beim Echo und der anschließenden Verleihung eben jenes für viel Aufsehen und Kontroverse gesorgt haben, hatten viele Musiker Ihre Echo Preise wieder zurückgegeben.

Der Vorstand lies verlauten: „Die Marke ECHO sei so stark beschädigt worden, dass ein vollständiger Neuanfang notwendig sei.“ und „Der ECHO sei viele Jahre ein großartiger Preis und zugleich zentrales Branchenevent gewesen. Man wolle jedoch keinesfalls, dass dieser Musikpreis als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen wird.“ Man wolle sich außerdem für die Geschehnisse auf dem diesjährigen Echo entschuldigen.

Es ist allerdings ein neuer Preis geplant, mit neuer Struktur, neuen Kriterien sowie Änderungen in der Preisvergabe. Man wolle sich aber Zeit zum konkretisieren der Pläne nehmen. Der neue Preis soll „im Sinne aller Künstler sowie der gesamten Branche“ gestaltet werden. Man sei „an Institutionen herangetreten, um die gesellschaftlich notwendige Debatte über die Kunstfreiheit und ihre Grenzen mitzugestalten.“ Für Anfang Juni ist ein Workshop geplant. Danach soll es auch mehr Informationen dazu geben.

 

Quelle: Bundesverband der Musikindustrie – Pressemitteilung