Im Jahr 2018 übernimmt der Bayrische Rundfunk den ARD-Vorsitz vom MDR. Nun hat der künftige ARD-Vorsitzender und BR-Intendant Ulrich Willhem gewarnt, den Rundfunkbeitrag nicht zu erhöhen und mit Einschnitt im Programm gedroht. „Es würden kurzfristig drei Milliarden Euro fehlen, die wir im Wesentlichen im Programm einsparen müssten“, sagte er der Deutschen-Presse-Agentur. „Jenseits des Programms, als bei Technik und Verwaltung, zu sparen ist schon weitgehend ausgereizt, denn das tun wir seit Jahren.“

Bis 2028 wollen die öffentlichen Rechtlichen rund 1,2 Milliarden Euro einsparen. Der Politik ist dies aber nicht genug. Schon vor einigen Wochen hatte sich Ulrich Willhelm in einem Interview für eine aus seiner Sicht notwendige Beitragserhöhung ausgesprochen. „Eine solche Summe ließe sich leider nur mit überall sichtbaren Folgen im Programm streichen. Zugleich sagen die Ministerpräsidenten aber, dass sie keinen Programmabbau wollen. Das ist ein Widerspruch in sich, die Rechnung geht nicht auf“, sagte er damals in einem Interview.

Bei der Dpa sprach sich Willhelm jetzt zugleich für eine größere Vielfalt in der Politikberichterstattung im Ersten aus. Die Talkshows seien zu dominant geworden. „Wir vernachlässigen dabei, was mit anderen Formaten zusätzlich möglich wäre. Mit Dokumentationen, Themenabenden, mit dem Ausleuchten großer Themenkomplexe.“Wilhlem übernimmt am 1. Januar die Nachfolge von Karola Wille an der Spitze der ARD.

Quelle: Dwdl.de