In Gaza-Stadt sollen bei einem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude mindestens 90 Menschen getötet worden sein. Die israelische Armee habe das Gebäude, in dem Vertriebene untergebracht waren, während des muslimischen Fadschr-Gebets am frühen Morgen attackiert, teilte das von der Hamas kontrollierte Medienbüro mit. Dabei seien viele Opfer verbrannt.

Der Angriff habe sich im Viertel Al-Sahaba ereignet. Dort seien „zwischen 90 und 100“ Menschen getötet und „Dutzende“ weitere verletzt worden, sagte der Sprecher der palästinensischen Zivilschutzbehörde, Mahmud Basal, der Nachrichtenagentur AFP. Die Angaben lassen sich aber nicht unabhängig überprüfen.

Die israelische Armee teilte mit, dass sie in der vergangenen Nacht eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas in dem Schulgebäude von Gaza-Stadt angegriffen hat. Es seien dort Terroristen getroffen worden, heißt es weiter. Die Kommandozentrale habe sich in der Schule neben einer Moschee befunden. Die palästinensische Terrororganisation Islamischer Dschihad reagierte sofort. „Die Wahl des Morgengebets als Zeitpunkt für dieses schreckliche Massaker bestätigt, dass der Feind das Ziel hatte, so viele Zivilisten wie möglich zu töten, darunter Kinder und Ältere“, heißt es in einem Statement. Die israelische Armee nutze bei Angriffen auf Schulen denselben falschen Vorwand wie bei Angriffen zur Zerstörung von Krankenhäusern im Gazastreifen.

Israel wirft der Hamas im Gaza-Krieg vor, im Gazastreifen Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen für militärische Zwecke zu nutzen und Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Hamas streitet die Anschuldigungen ab.

Quelle: ZDF