Der Frankfurter Kommunalpolitiker Michael Rubin (FDP) steht auf der Fahndungsliste des russischen Innenministeriums. Der durch kremlkritische Äußerungen bekannte Politiker sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: „Es war für mich kein großer Schock. Eigentlich konnte ich es schon vermuten, da meine Aktivitäten gegen die Machthaber in Russland und Belarus gerichtet sind.“
Ein Mitstreiter von ihm sei auf die Berichterstattung über die Fahndungsliste aus Moskau gestoßen und habe ihn darauf aufmerksam gemacht, sagte der FDP-Politiker. „Danach habe ich auf der Seite des russischen Innenministeriums selbst recherchiert und meinen Namen und mein Foto auf der Liste gesehen.“ Rubin sagte, dass er sich in Deutschland weiterhin sicher fühle und im Kontakt mit den Sicherheitsbehörden. Er sagte, dass er beim Reisen vorsichtiger sein werde.
Neben Rubin steht auch die estnische Regierungschefin Kaja Kallas auf der Fahndungsliste des russischen Regimes von Wladimir Putin. Auch der litauische Kulturminister Simonas Kairys und der estnische Staatssekretär Taimar Peterkop stehen auf dieser Liste.
Rubin führt den Fahndungsaufruf gegen ihn auf sein politisches Engagement in Deutschland zurück. „Ich bin seit einem Jahr im belarussischen Koordinierungsrat, der von Minsk als extremistisch eingestuft wurde. Außerdem habe ich die Botschaft des Volkes von Belarus mitgegründet, um die demokratischen Kräfte in Belarus zu stärken. Auch diese Organisation wurde als extremistisch eingestuft.“
Er kämpfe seit Kriegsbeginn in der Ukraine in Deutschland „gegen Putin-Propaganda und pro-russische Demonstrationen und Autokorsos“. Dass er jetzt auf dieser Liste stehe, sieht er „eher als Anerkennung“ für seine Aktivitäten. Es sei ein Zeichen dafür, dass „wir nicht übersehen werden und ich als Kommunalpolitiker in Minsk und Moskau gehört werde“, sagte er.
Rubin hat belarussische und ukrainische Wurzeln, lebt aber seit etwa 30 Jahren in Deutschland. Er war fünf Jahre lang Ortsbeirat der FDP in Frankfurt am Main.
Quelle: ZDF