Rund 30 Prozent der Homosexuellen in Deutschland werden im Arbeitsleben diskriminiert. Unter den Transmenschen sind es sogar mehr als 40 Prozent. Das hat eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Universität Bielefeld ergeben. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes sieht die Arbeitgeber in der Pflicht.

Die Erhebung untersuchte das Arbeitsumfeld von homo- und bisexuellen sowie trans-, queer und intersexuellen Menschen (LGBTQI). Fast ein Drittel dieser Menschen, so die Studie, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt, geht vor Kollegen nicht offen mit der eigenen Sexualität um.

Homosexuelle und Transmenschen gehen demnach im genaue Maße einer Erwerbstätigkeit nach wie die heterosexuelle Bevölkerung, meistens sind sie jedoch höher qualifiziert und in anderen Branchen tätig. So hätten in der Personengruppe 60 Prozent eine (Fach-)Hochschulreife erlangt, in der restlichen Bevölkerung gleichen Alters sind dies 42 Prozent. Rund 17,2 Prozent der Homosexuellen arbeiten produzierenden Gewerbe, aber häufiger in Gesundheits- und Sozialwesen (23,7 Prozent) und in der Kunst und in der Unterhaltung (7,1 Prozent) als Heterosexuelle. Bernhard Franke, der kommissarische Leiter der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, sagte der Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Die Zahlen decken sich mit dem, was wir aus den eigenen Erhebungen und auch aus unserer Beratungspraxis wissen.

Im Arbeitsleben müssten homo- und bisexuelle Menschen häufig neben Mobbing auch sexuelle Belästigung erfahren und hielten deshalb ihre geschlechtliche Identität geheim. Transpersonen hätten in einem besonderen Maß mit Diskriminierung zu kämpfen, sagte Franke weiter.

Quelle: zdf.de