Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hatte im Januar eine externe Untersuchung in Auftrag gegeben, um Fehler in der Berichterstattung über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar aufzuarbeiten. Neben der Prüfungs- und Beratungsfirma Deloitte war auch der Journalist Stephan Wels an der Untersuchung beteiligt. Doch nun, gut fünf Wochen später, werden die Ergebnisse vorerst nicht veröffentlicht.
Wie der RBB dem Medienmagazin DWDL mitteilte, liegt seit dem 5. März eine vorläufige Zusammenfassung des Berichts vor. Allerdings stehen nach Angaben der ARD-Anstalt noch datenschutz- und arbeitsrechtliche Prüfungen aus, weshalb der vollständige Bericht derzeit nicht veröffentlicht wird. Der Programmausschuss wird sich ebenfalls nicht mit den Ergebnissen befassen, berichtete der KNA-Mediendienst am Dienstag (11.03.).
Die Untersuchung war notwendig geworden, weil der RBB über Frauen berichtet hatte, die Gelbhaar sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten. Grundlage der Berichterstattung waren eidesstattliche Erklärungen. Der Grünen-Politiker wies die Vorwürfe zurück. Kurz nach der Veröffentlichung stellte sich heraus, dass zumindest eine Frau, die besonders schwere Anschuldigungen erhoben haben soll, gar nicht existiert. Der RBB hatte die Identität dieser Person nicht ausreichend geprüft und zog die Berichterstattung daraufhin zurück.
Gelbhaar verlor seinen Platz auf der Landesliste für die Bundestagswahl sowie seine Direktkandidatur im Wahlkreis Berlin-Pankow. Mittlerweile fordert er rund 1,7 Millionen Euro Schadenersatz vom RBB.
Quelle: DWDL