US-Präsident Joe Biden hat beim traditionellen Galadinner des Washingtoner Pressekorps Witze über seinen Vorgänger und Herausforderer bei der anstehenden US-Wahl Donald Trump gerissen und die Medien ermahnt, ihre Rolle in der Demokratie wahrzunehmen.

Biden sagte am Samstagabend (27.04.) in Washington, dass er die Anwesenden bei dem Dinner nicht darum bittet, eine Seite zu wählen. „Ich bitte Sie darum, sich der Ernsthaftigkeit des Augenblicks bewusst zu werden.“ Alle müssten dazu beitragen, „dass die amerikanische Demokratie Bestand hat“, sagte Biden weiter.

Der US-Präsident hatte in seiner Rede mit Blick auf sein hohes Alter selbstironisch begonnen, sie aber auch für viele Seitenhiebe gegen den Rechtspopulisten Trump im Präsidentschaftswahlkampf genutzt. So witzelte Biden über den Strafprozess des 77-Jährigen im Zusammenhang mit der Schweigegeldzahlung an die Porno-Darstellerin Stormy Daniels. „Donald hatte in letzter Zeit ein paar harte Tage. Man könnte sagen: stürmisches Wetter“, sagte der Demokrat in Anspielung den Vornamen von Daniels. Denn „Stormy“ ist auch das englische Wort für „stürmisch“.

Die Journalisten-Vereinigung der im Weißen Haus akkreditierten Korrespondenten veranstaltet den Abend seit mehr als 100 Jahren. Der Präsident ist der Stargast des Abends. Nur Donald Trump nahm in seiner Amtszeit nie an diesem Dinner teil. Neben Journalisten sind auch hochrangige Regierungsmitglieder und auch einige Hollywood-Stars. In diesem Jahr hat der Comedian Colin Jost den Unterhaltungsteil des Abends übernommen.

Jost teilte gegen Trump aus, aber auch in alle anderen Richtungen. „Ich möchte darauf hinweisen, dass Sleepy Joe nach 22 Uhr noch wach ist“, scherzte er. Den Spitzname „Sleepy Joe“, auf Deutsch „schläfriger Joe“, hatte Trump beim Wahlkampf 2020 benutzt und tut dies immer wieder. An die Presse gerichtet sagte Jost: „Wie viele hier tue ich auch so, als ob ich Nachrichten mache.

Quelle: ZDF