Im Südosten der Türkei ist ein Mensch bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung ums Leben gekommen. Mindestens elf weitere wurden bei diesem Vorfall heute (31.03.) in Diyarbakir verletzt, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

Im Bezirk Sur sei ein Streit über die Wahl des Gemeindevorstehers eskaliert. Bei dieser Auseinandersetzung gingen die Beteiligten sogar mit Schusswaffen, Steinen und Stöcken aufeinander los. Wer genau an diesem Vorfall beteiligt war, war bisher unklar. Die prokurdische Partei DEM (ehemals HDP), die im Südosten des Landes eine große Unterstützung hat, teilte mit, dass sie diesen Vorfall prüfen werde.

Für die kurdische Minderheit in der Türkei ist die Wahl im Südosten besonders wichtig. Dort steht die DEM stark unter Druck. Die Partei hatte unter dem Namen HDP bei den letzten Kommunalwahlen rund 65 Bürgermeisterposten gewonnen, doch wegen angeblicher Terrorvorwürfe wurden diese von der türkischen Regierung in Ankara des Amtes entheben und durch Zwangsverwalter ersetzen. Der türkische Präsident Erdogan unterstellt der legalen prokurdischen Partei Terrorverbindungen vor, was die DEM strikt zurückweist.

In der Türkei sind heute rund 61 Millionen Menschen aufgerufen worden, Bürgermeister, Gemeinderäte und andere Kommunalpolitiker zu wählen. Diese Wahlen gelten auch als Stimmungstest für Erdogan, der im vergangenen Jahr erst wiedergewählt wurde. Erste Ergebnisse der Kommunalwahl sollen gegen Abend erwartet werden.

Quelle: ZDF