Nach dem erneuten Scheitern der Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL hat die Gewerkschaft angekündigt, erneut in den Streik zu treten. GDL-Chef Klaus Weselsky gab bekannt, dass am kommenden Donnerstag (07.03.) ein 35-Stunden-Streik stattfinden wird. Bereits am Mittwochabend (06.03.) um 18 Uhr wird der Güterverkehr der Deutschen Bahn bestreikt, gefolgt vom Personenverkehr ab 2 Uhr am Donnerstagmorgen. Danach wird es keine weiteren Ankündigungen über die Zeitpunkte der nächsten Streiks geben.

Der Personalvorstand der Deutschen Bahn, Martin Seiler, warnte vor den „massiven Auswirkungen“ auf den Bahnbetrieb und kritisierte die Entscheidung der GDL, nicht mehr über bevorstehende Streiks zu informieren. Er bezeichnete diese „Wellenstreiks“ als Belastung für die Fahrgäste.

Seiler argumentierte, dass die GDL streikt, weil sie ihre Maximalforderungen nicht erfüllt bekommt, und nannte dies „stur und egoistisch„. Er betonte, dass Millionen von Menschen im Land unter den Streiks leiden, während die GDL-Führung nicht bereit sei, Kompromisse einzugehen. Die Bahn sei nach wie vor bereit, konstruktive Lösungen zu finden, jedoch seien die Maximalforderungen der GDL nicht umsetzbar und gefährden das Eisenbahnsystem erheblich.

Der Konflikt zwischen GDL und der Deutschen Bahn dreht sich seit Monaten um einen neuen Tarifvertrag, insbesondere um die Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. Nachdem die Verhandlungen im November für gescheitert erklärt wurden, gab es bereits zwei längere Streikphasen im Güter-, Fern- und Nahverkehr. Ende Februar kehrte die Gewerkschaft vorzeitig an den Verhandlungstisch zurück, doch vergangene Woche wurden die Gespräche erneut für gescheitert erklärt.

Quelle: SPIEGEL