Das Wort „Remigration“ ist das „Unwort des Jahres“ 2023 geworden. Das hat die Jury der sprachkritischen „Unwort“-Aktion in Marburg heute (15.01.) bekannt gegeben. Wenn Rechtsextreme den Begriff „Remigration“ benutzen, meinen sie in der Regel, dass eine große Anzahl an Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll, auch unter Zwang.
„Das Wort ist in der Identitären Bewegung, in rechten Parteien sowie weiteren rechten bis rechtsextremen Gruppierungen zu einem Euphemismus für die Forderung nach Zwangsausweisung bis hin zu Massendeportationen von Menschen mit Migrationsgeschichte geworden“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Man kritisiert die Verwendung des Wortes, weil im letzten Jahr „rechter Kampfbegriff, beschönigende Tarnvokabel und ein die tatsächlichen Absichten verschleiernder Ausdruck gebraucht wurde.“
Mit der Auswahl zum „Unwort des Jahres“ greift die mehrheitlich aus Sprachwissenschaftlern bestehende Jury eine derzeit aktuelle Debatte auf. Vergangene Woche wurden durch Recherchen von Correctiv bekannt, dass sich die rechtspopulistische AfD im November 2023 mit Rechtsradikalen getroffen hat, und es ging dort auch um „Remigration“. Neben AfD-Politikern waren auch CDU-Politiker und welche der sogenannten Werteunion dabei.
Im Jahr 2022 war „Klimaterroristen“ das Unwort des Jahres.
Quelle: n-tv