Die Deutsche Bahn hat der Lokführergewerkschaft GDL ein neues Angebot im Tarifstreit vorgelegt. Martin Seiler, der bei der Bahn Personalchef ist, sagte: „Um einen guten Kompromiss zu finden, wollen wir gemeinsam über neue Wege einer intelligenten und zeitgemäßen Arbeitszeitgestaltung sprechen.“ Weiter sagte er: „Wahlmodelle sind da der richtige Weg, weil die Mitarbeitenden selbst entscheiden können.“ Streiks, so Seiler, seien nun „völlig überflüssig“.

In der „Süddeutschen Zeitung“ sagte Seiler: „Wir wollten eigentlich nicht über Arbeitszeit reden, aber jetzt tun wir es doch.“ Demnach will die Deutsche Bahn über zusätzliche Wahlmodelle für Schichtarbeitende verhandeln, sodass diese auch 35 Stunden pro Woche arbeiten können oder auch 40. Jeder könne auswählen, „wie in einer Cafeteria“. Das sei modern als eine „Bevormundung durch eine 35-Stunden-Woche für alle, wie sie die GDL will„. Schon jetzt haben die Beschäftigten die Wahlmöglichkeit beim Urlaub oder der Jahresarbeitszeit.

Die Gewerkschaft ist für eine Herabsenkung der Wochenarbeitszeit für Beschäftigte im Schichtdienst von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich durchzusetzen. Die Bahn lehnte die Verhandlungen darüber unter Verweis auf den Fachkräftemangel ab. Danach erklärte die GDL die Gespräche für gescheitert.

Am kommenden Sonntag (07.01.) endet der von der GDL ausgerufene Weihnachtsfrieden. Danach sind Streiks möglich. Doch am Montag (08.01.) und am Dienstag (09.01.) findet die Jahrestagung des Deutschen Beamtenbundes (DBB) statt. Die GDL gehört zu den Mitgliedsgesellschaften des DBB. Der Vorsitzende des DBB, Ulrich Silberbach, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass er mit Weselsky schon vor Weihnachten vereinbart hat, „dass während der Tagung in Köln keine Streiks stattfinden werden.“ An- und Abreise seien sichergestellt, sagte er weiter.

Quelle: n-tv