Bei den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder wollen die Gewerkschaften zu massiven Streiks aufrufen. Das hat die Gewerkschaft Verdi nach der zweiten Verhandlungsrunde angekündigt.
Verdi-Chef Frank Werneke sagte: „Die Arbeitgeber haben auch in der zweiten Runde kein Angebot vorgelegt und alle wesentlichen Forderungen und Erwartungen rundweg abgelehnt.“ Weiter sagte er: „Wir werden die Warnstreiks deshalb in der Zeit vor der nächsten Runde massiv ausweiten.“ Ulrich Silberbach, der Bundeschef des Deutschen Beamtenbunds, fügte noch hinzu: „Wir werden den Druck auf der Straße jetzt erhöhen müssen, damit die Arbeitgeber sehen, wie ernst die Situation der Beschäftigten in den Ländern ist.“ Über den Beginn der Streiks wollen Verdi und der Beamtenbund noch beraten.
Die Gewerkschaften fordern eigenen Angaben für etwa 1,1 Millionen Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro im Monat. Betroffen sind rund 1,4 Millionen Beamte, auf die das Ergebnis üblicherweise übertragen wird. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr bekommen. Die Tariflaufzeit soll bei 12 Monaten liegen. Für Berlin, Hamburg und Bremen verlangen die Gewerkschaften eine monatliche Staatenzulage von 300 Euro. Die Forderungen knüpfen damit an den Tarifabschluss vom April für den Bund und die Kommunen.
Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder hält die Forderungen der Gewerkschaften viel zu hoch. Der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft, Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel, sagt: „Wir hatten sehr intensive, aber angesichts der Rahmenbedingungen sehr schwierige Gespräche.“
Es wird etwa für Lehrkräfte an den Schulen, Lehrende an Hochschulen, sowie Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte an den Unikliniken verhandelt. In Berlin sind die Mitarbeiter im Strafvollzug, im Justizwesen sowie die Kitas. Hessen ist nicht davon betroffen, da das Land nicht in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder ist.
Quelle: Tagesschau