Vor zwei Wochen wurde ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters im Südlibanon getötet. Die Organisation Reporter ohne Grenzen sagt, dass er von einem gezielten Beschuss von Israel getötet wurde. Die Gruppe aus mehreren Journalisten sei am 13. Oktober im Abstand von wenigen Sekunden zweimal aus der gleichen Richtung von Israel aus beschossen worden, berichtete die Journalistenorganisation. Dies hat die Auswertung von Videoaufnahmen ergeben. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur teilte die israelische Armee mit, dass dieser Vorfall weiter untersucht wird.
Bei dem Beschuss vor zwei Wochen wurde der Journalist Issam Abullah getötet. Vier weitere Medienschaffende sind verletzt worden. Reporter ohne Grenzen betonte, die Reporter hätten nicht mit Kämpfern verwechselt werden können, weil sie im Augenblick des Beschusses schon rund eine Stunde offen mit ihren Kameras im Gelände gestanden hätten. Zudem seien sie durch ihre Aufschrift „Press“ auf Schutzwesten und Helmen sowie dem Dach ihres Autos klar als Journalisten gekennzeichnet gewesen.
Die israelische Armee betonte, dass man vor zwei Wochen die Schiitenmiliz Hisbollah in der Nähe der Ortschaft Hanita unter anderem Panzerabwehrraketen auf israelisches Gebiet gefeuert hat. Die israelischen Soldaten sind davon ausgegangen, dass Terroristen versuchen könnten, nach Israel einzudringen, schrieb die Armee in einer schriftlichen Stellungnahme. Dies habe man mit Panzer- und Artillerie-Beschuss verhindern wollen. Erst einige Stunden später haben sie einen Bericht erhalten, dass sich Journalisten in dem Gebiet befunden haben und zu Schaden gekommen seien. Die Armee wiederholte ihre Warnung, dass der Aufenthalt in den Kampfgebieten lebensgefährlich sei.
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit dem Anschlag der radikal-islamischen Hamas vom 7. Oktober immer wieder zu Zwischenfällen zwischen der Hisbollahmiliz und der israelischen Armee.
Quelle: ZDFheute