Unbekannte haben in der vergangenen Nacht versucht, mit zwei Flaschen mit brennender Flüssigkeit eine Synagoge in der Brunnenstraße in Berlin anzuzünden. Die Flaschen seien auf dem Gehweg zerschellt und das Feuer ist erloschen, teilte die Polizei mit. Die Täter seien geflüchtet. Der Staatsschutz, der für politisch motivierte Taten zuständig ist, ermittelt wegen versuchter Brandstiftung.

Noch während der polizeilichen Ermittlungen vor Ort sei ein 30-jähriger Mann auf einem E-Scooter an der Synagoge vorbeigefahren, habe dann den Scooter weggeworfen und sei zur Synagoge gerannt, teilte die Polizei mit. Bei seiner vorläufigen Festnahme habe er Widerstand geleistet und volksverhetzende und israelfeindliche Parolen gerufen. Der Mann wurde später freigelassen, nachdem man seine Identität festgestellt hatte. Gegen den ermittelt der Staatsschutz jetzt unter anderem wegen Volksverhetzung und versuchtem tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte.

Der Zentralrat der Juden bezeichnete einen Zusammenhang mit „den fortdauernden antisemitischen Ausschreitungen in Berlin“ als naheliegend. Das Gemeindezentrum neben der Synagoge sei auch eine jüdische Schule und eine Kita untergebracht. Der von der radikalen islamischen Hamas ausgerufene „Tag des Zorns“ sei nicht nur eine Phrase, sondern münde in konkrete Anschläge. Die israelische Botschaft in Berlin fordert Konsequenzen. Es hieß aus der Botschaft: „Wir vertrauen darauf, dass die deutschen Strafverfolgungsbehörden diesen Fall mit unnachgiebiger Strenge behandeln werden.“ Weiter heißt es: „Dies ist ein entscheidender Moment für jede Demokratie.“ Entweder man stehe an der Seite jener, die Terror bekämpfen, oder man schweige und lasse die Taten der Terroristen zu, „sei es im Nahen Osten oder im Herzen Europas.

In den vergangenen Tagen hatte es in Berlin immer wieder Vorfälle gegeben, die die Polizei mit dem Nahost-Konflikt sieht. So seien im Berliner Bezirk Neukölln zwei Personen mit Feuerwerk beworfen worden, die sich eigenen Angaben zufolge auf Hebräisch unterhalten hätten. Der Tatverdächtige soll Arabisch gesprochen haben.

Quelle: ZDFheute